Der kleine Maulwurf Wühli und die geheimnisvolle Blume
Es war ein sonniger Frühlingstag im Wald, und der kleine Maulwurf wuselte fröhlich durch das hohe Gras. Die Blumen blühten in allen Farben, und die Vögel sangen ihre Lieder. Der Maulwurf liebte den Frühling – es war die Zeit der Entdeckungen und des Neubeginns.
Eines Tages stieß der Maulwurf auf eine Blume, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Sie hatte leuchtend blaue Blütenblätter und einen zarten Duft, der den ganzen Wald erfüllte. Der Maulwurf kniete sich nieder und betrachtete die Blume fasziniert.
Was bist du für eine wunderschöne Blume?”, flüsterte der Maulwurf. “Und warum bist du hier so versteckt?”
Die Blume antwortete mit einer sanften Stimme: “Ich bin die Sternenblume. Ich blühe nur einmal im Jahr, wenn die Sterne am hellsten leuchten. Mein Duft lockt die Träume an, und wer mich findet, darf einen Wunsch äußern.”
Der Maulwurf war erstaunt. “Einen Wunsch?”, fragte er. “Was soll ich mir wünschen?”
Die Sternenblume lächelte. “Das entscheidest du, kleiner Maulwurf. Aber sei vorsichtig – manchmal erfüllen sich Wünsche anders, als man es erwartet.”
Der Maulwurf dachte nach. Er wünschte sich nichts Materielles. Stattdessen schloss er die Augen und dachte an seine Freunde – den Hasen, die Maus, den Igel und all die anderen Tiere im Wald. Er wünschte sich, dass sie glücklich und gesund waren.
Als er die Augen öffnete, war die Sternenblume verschwunden. Aber der Duft hing noch in der Luft, und der Maulwurf fühlte sich seltsam leicht und erfüllt.
In den nächsten Tagen geschahen merkwürdige Dinge. Der Igel fand einen verlorenen Schatz, der Hase gewann im Wettrennen, und die Maus wurde zur besten Kletterin im Baum. Der Maulwurf lächelte – seine Freunde hatten ihre Wünsche erhalten.
Aber dann bemerkte er, dass er selbst etwas verändert war. Er hatte plötzlich eine besondere Gabe – er konnte die Träume der anderen Tiere sehen. Er sah den Traum des Igels von einem warmen Nest, den Traum des Hasen von einem endlosen Feld mit saftigem Gras und den Traum der Maus von einem Abenteuer im hohen Baum.
Der Maulwurf wusste, dass er seinen Wunsch anders erhalten hatte. Er hatte die Kraft bekommen, die Herzen seiner Freunde zu berühren und ihre Träume zu teilen.
Und so lebte der kleine Maulwurf weiter im Wald, immer auf der Suche nach der Sternenblume. Er erzählte den anderen Tieren von seinem Wunsch und half ihnen, ihre Träume zu verwirklichen.
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Denn manchmal sind es nicht die materiellen Dinge, die uns glücklich machen, sondern die Verbundenheit zu anderen und die Magie der Träume.